Man kennt es aus Gerichtsverfahren. Wenn es mal gekracht hat. Oder wenn der Wert einer Immobilie zu ermitteln ist. In vielen Lebensbereichen verlassen wir uns bei unseren Entscheidungen auf ein Gutachten und damit auf die Expertise ausgebildeter Fachleute. Das gilt auch für Umwelt- und Verpackungsfragen.
Die Frage, wie wir die Zukunft mit umweltverträglicheren Verpackungen gestalten können, gehört zu den wichtigsten Anliegen der Menschen. Entsprechende Gutachten gibt es reichlich. Wie aber bringen die „Alltagsexperten“, also Menschen wie Du & Ich ihre Erfahrungen ein? Einen ungewöhnlichen Weg, um Einfluss auf die Verpackung der Zukunft zu nehmen, ist die Deutsche Umweltstiftung in Zusammenarbeit mit dem von Peters Communications betreuten Forum Ökologisch Verpacken gegangen: Sie haben ein Verbrauchergutachten erstellen lassen.
Per Zufallsprinzip ausgewählte Verbraucherinnen und Verbraucher haben im Rahmen eines mehrtägigen Workshops ein Papier erarbeitet, das Politik und Wirtschaft Orientierung geben will. Angeregt wird in dem Gutachten unter anderem eine engere Verzahnung politischer Entscheidungsprozesse mit wirtschaftlichen Gegebenheiten und aktueller wissenschaftlicher Forschung, aber auch mehr Mitsprache der Shopper. Das Prinzip Stoffkreislauf hat Priorität vor starren Mehrwegquoten.
Ihren eigenen Einflussbereich sehen die Verbraucherinnen und Verbraucher in umweltbewussten Konsumentscheidungen, die auch eine ökologische Verpackungswahl einschließen. Voraussetzung dafür sei wissenschaftliche Klarheit. Auch „grüne“ Verpackungen müssten Hygiene und Produktqualität sicherstellen. Und zu umständlich darf es auch nicht sein, weshalb die Gutachter im Abfüllen des „unverpackten“ Müslis im mitgebrachten Behälter eher eine Nischenlösung sehen.
Mehr Informationen: Verbrauchergutachten „Für eine neue Konsumkultur“ und Ergebnisse eines auf dieser Grundlage geführten Fachgesprächs mit Harald Ebner, MdB und Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Dr. Oliver Wolfrum, Generalbevollmächtigter des Forum Ökologisch Verpacken und Dr. Frieder Rubik, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW).